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ChatGPT in der Unternehmenskommunikation: Chancen und Herausforderungen

11.10.2023

So einfach ist diese Frage natürlich nicht zu beantworten. Aber so viel lässt sich sagen: Chatbots und KI-gesteuerte Kommunikationssysteme haben ihren festen Platz in der Unternehmenskommunikation bereits gefunden. Das prominenteste Beispiel ist sicherlich ChatGPT von OpenAI. Eine aktuelle Umfrage des Forbes Magazins zeigt: 97% der befragten Geschäftsinhaberinnen und -inhaber glauben, dass ChatGPT ihrem Unternehmen helfen wird. Eines von drei Unternehmen plant, ChatGPT für die Erstellung von Website-Inhalten zu nutzen, während 44% ChatGPT für die Erstellung von Inhalten in anderen Sprachen einsetzen wollen.

Wie wirkt sich diese sogenannte „generative“ KI auf die Unternehmenskommunikation heimischer Unternehmen aus? Das Team von wirtschaft.at hat die Vor- und Nachteile von ChatGPT genauer unter die Lupe genommen:

Vorteile von ChatGPT in der Unternehmenskommunikation

Automatisierte Content-Erstellung
ChatGPT ermöglicht die automatisierte Erstellung von Inhalten wie Texten für Websites, Blogs oder Social Media Posts. Durch die Angabe spezifischer Anforderungen, auch „Prompts“ genannt, können schnell Entwürfe für verschiedene Plattformen erstellt werden. Unsere Empfehlung: Texte nie 1:1 übernehmen, sondern immer darauf achten, dass die Tonalität des Unternehmens stimmt bzw. die zitierten Fakten korrekt sind.

Mehrsprachige Kommunikation
Der Algorithmus ist in der Lage, in mehreren Sprachen zu kommunizieren und Texte zu übersetzen. Für die Benutzerinnen und Benutzer bedeutet dies, dass sie mit einem breiteren, internationalen Publikum interagieren und Botschaften effektiv in verschiedene Sprachen übersetzen können.

Sparring-Partner
Ein besonders beliebter Anwendungsfall ist die Nutzung von ChatGPT als Sparring-Partner, um neue Ideen und Konzepte für Kampagnen oder Inhalte zu entwickeln. Durch die Eingabe eines Briefings oder bestimmten Aufgabenstellungen kann der Algorithmus vielfältige und oft auch unerwartete Vorschläge generieren, die als Ausgangspunkt für den weiteren kreativen Prozess dienen können.

Analysen von Texten oder Zahlentabellen
Besonders praktisch: eine Grobanalyse von mehrseitigen .pdfs, z.B. mit der Aufforderung „Fasse dieses Dokument in 10 Sätzen zusammen“. Weiters können Struktur, Rechtschreibung bzw. Grammatik, Keywords und mehr analysiert werden. ChatGPT kann übrigens auch mit .xls Tabellen arbeiten und rechnen. Allerdings sollte man sich vorher immer darüber im Klaren sein, welche Firmeninformationen man in seinem ChatGPT-Account nicht preisgeben möchte bzw. welche Datenschutzeinstellungen man getroffen hat.

„Im Einsatz von generativer AI ist es wichtig nicht nur dem Ball nachzulaufen, sondern zu verstehen, was die Technologie in 1-2 Jahren wird leisten können. Einen guten Einblick gibt schon heute zum Beispiel das Feature „Advanced Data Analysis“ in ChatGPT, mit dem Daten extrem effizient verarbeitet und visualisiert werden können. Ein anderes Beispiel sind neue Modelle wie Claude 100k, das erlaubt ganze Dokumente mit circa bis zu 72.000 Wörtern schnell zu verarbeiten.“ Thomas Ilk, Geschäftsführer Bacon & Bold

Herausforderungen und Kritikpunkte an ChatGPT in der Unternehmenskommunikation

Menschlicher Aspekt
Trotz aller Fortschritte kann ChatGPT emotionale Nuancen oder kulturelle Feinheiten nicht immer genau erfassen und wiedergeben. Insbesondere bei Kommunikations- oder Marketingtexten ist daher eine Nachbearbeitung unerlässlich.

Datenschutz
Der Einsatz von KI in der Kommunikation wirft Fragen des Datenschutzes und der Datensicherheit auf. Es besteht sogar die Gefahr, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ChatGPT bei der Verwendung möglicherweise Datenschutzvorschriften verletzen – wenn zum Beispiel Tabellen mit Kundendaten in ChatGPT kopiert werden. Hier werden in naher Zukunft sicherlich viele neue Richtlinien in den Unternehmen entstehen und auch Lösungen entwickelt werden, die z.B. die Eingaben anonymisieren und auf EU-Servern speichern.

Falsche Informationen
Auch wenn ChatGPT in den meisten Fällen richtig antwortet, besteht die Gefahr von Fehlinterpretationen. Faktencheck ist also angesagt, sonst könnte es unter Umständen peinlich werden.

Unser Fazit

ChatGPT bietet der Unternehmenskommunikation die Optimierungsmöglichkeiten und vor allem effizienter zu gestalten. Wie bei allen technologischen Entwicklungen sollten Unternehmen jedoch vorab Know-how aufbauen, um Stolpersteine zu umgehen – hier sind vor allem die Datenschutzbeauftragten gefragt!

Quelle Umfrage: Forbes Magazin

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